Sonntag, 26. Oktober 2008

Google Summer of Code Mentor Summit in Mountain View, California, USA

Wie einige von euch wissen haben wir (Universität Zürich) mit unseren Open Source Projekten OLAT und eLML am diesjährigen Google Summer of Code Programm (GSoC) mitgemacht. In diesem Programm hat Google im Fall von OLAT total 8 Stipendien für Studierende bezahlt die einen Sommer lang an unseren Projekten mitgearbeitet haben. Für die Mentoren welche diese Studierenden betreut haben gab es nun im Google Hauptsitz (dem Googleplex) in Mountain View, Kalifornien, eine zweitägige Abschlusskonferenz. Pro Organisation waren zwei Personen eingeladen an dieser Konferenz teilzunehmen. Da total rund 170 Organisationen bei GSoC mitgemacht haben (aber nicht alle am Summit teilnahmen) waren es insgesamt rund 200 bis 250 Personen im Googleplex zusammengekommen und haben in zahlreichen Sessions über die Zukunft von Open Source und die verbesserte Zusammenarbeit diskutiert. Von der Universität Zürich sind Guido Schnider (Java-Programmierer) und ich nach Kalifornien gereist und haben am Summit teilgenommen. Hier ein paar Eindrücke...

Via Frankfurt gelangten wir relativ übermüdet am Freitag Abend nach San Francisco und weiter per Mietauto nach Mountain View. Für das gemeinsame (Pre-Summit) Abendessen waren wir schon zu spät doch für ein Bier bzw. Glas Wein reichte es noch. Wie alle Anwesenden wurden auch wir beide von Leslie, der Organisatorin des Summits, überschwänglich begrüsst und genausoschnell wieder vergessen :-) Überhaupt lief einiges an diesem Wochenende sehr, sehr amerikanisch ab und war für viele Europäer etwas gewöhnungsbedürftig... Jedenfalls sprachen wir mit ein paar Leuten und verabschiedeten uns dann gegen 21 Uhr relativ früh. Für unsere innere Uhr war es aber mittlerweilen schon bald wieder Morgen und so konnten wir uns nur noch knapp wach halten. So gings zurück ins von Google gesponserte Hotel und ich muss sagen, dass sich Google nicht lumpen liess. Das Domain Hotel ist ein super Hotel mit bequemen Betten, ruhigen Zimmern und sogar einem Pool und Spa. Alles was man braucht für eine erholsame Nacht.

Die hatten wir dann auch (zumindest ich, kann ja hier nicht für Guido sprechen), waren aber beide Jetleg-bedingt schon um 5 Uhr hellwach. Um halb sechs riefen wir mal bei der Reception an was das Hotel denn so biete und so standen wir um 6 Uhr im Fitnessraum und eine halbe Stunde draussen im Pool am Längen ("Kurzen" müsste man sagen) schwimmen und anschliessend im heissen Spa am hängen und den Sonnenaufgang geniessen. Ziemlich luxuriös. Etwas später waren wir dann so circa die ersten die das (etwas bescheidene) Frühstücksbuffet stürmten, da aber viele Mentoren im selben Hotel einquartiert waren und die meisten aus Europa ebenfalls am Tag davor anreisten und somit schon hellwach waren, füllte sich der Saal recht schnell.

Um zehn Uhr gings dann zu Google wo es nochmals ein (gesundes) Frühstück gab. Man muss hier einwerfen, dass es im gesamten Googleplex (das Gelände umfasst mehrere Gebäude) überall Food und Getränke-Stationen gibt und alles gratis und vor allem alles sehr sehr gesund ist. Das heisst, Biosäfte, Vollkorn-Chips, frische Früchte etc. Ziemlich fein! Das könnte die Uni auch einführen! Nach dem Frühstück kam die Eröffnungssession und die lief ungefähr so ab, dass jeder und jede der bzw. die ein Thema diskutieren wollten dies auf eine grosse Pinwand schrieben und sich einen Raum organisierten. Jede Session dauerte etwa anderthalb Stunden und so wechselte man immer wieder den Ort und sass mit anderen Leuten zusammen um über ein Thema zu diskutieren. Am Samstag teilten Guido und ich uns auf und nahmen an verschiedenen Sessions teil. Guido mehr an technischen Sessions und ich mehr an eLearning/Education sessions. Alles in allem ein sehr ergiebiger Tag bei dem wir viele Leuten kennenlernten. Leute aus Organisationen wie dem IMS Global Learning Consortium oder von anderen LMS wie Sakai oder Moodle. Ob sich die diskutierten und geplanten Zusammenarbeiten dann auch wirklich realisieren werden hoffen wir natürlich, wird sich aber zeigen.

Am Abend gabs dann im Wild Palms Hotel eine Pool Party mit Pizza. Ganz nett aber nicht umwerfend. Vor allem die Amerikanische Reglung "Kein Alkohol beim Pool" war etwas komisch, aber ok...

Sonntagmorgen wieder dasselbe: Zuerst Sport (joggen diesmal) und anschliessend Pool, diesmal eine Stunde später. Die Sessions am Summit waren am Sonntag etwas weniger ergieber aber nichtsdestotrotz spannend. Am Nachmittag liess die Aufmerksamkeit aller Teilnehmer deutlich nach und man begann sich vor allem durch die Verpflegungstationen zu fressen und mit den Leuten auf dem Google Campus rumzuhängen und zu schwatzen. Nach Gruppenfotos und einer völlig sinnlosen und überflüssigen Abschlusssession wars dann auch schon vorbei. Kurzweilig aber sehr ergieb würde ich als Fazit schreiben. Man muss dazu sagen, dass es nichts vergleichbares gibt, denn es waren Leute von praktisch allen wichtigen und grossen Open Source Projekten anwesend und für Diskussionen verfügbar. Insofern war es sehr ergieb und ich hoffe, dass sich die geplanten Zusammenarbeiten auch realisieren lassen werden. We'll see...

Für alle die Facebook haben: Auf meinen Profil "Joël Fisler" finden sich zahlreiche Photos die ich während dem Summit mit meinem iPhone raufgeladen habe (ja ich habe viel Spass an meinem neuen iPhone, ja ich bin ein Jünger Steve Jobs, ja Apple ist mittlerweile auch eine grosse böse Firma wie Microsoft und ja, ich kauf trotzdem weiterhin Apple Produkte, sorry :-)

Sonntag, 7. September 2008

525 China Fotos online

Um auch die neugierigsten unter euch zu befriedigen habe ich gestern ganze 525 China-Fotos in meiner Foto-Gallerie publiziert. Ich habe sie nach Staat/Stadt aufgeteilt um es ein bisschen übersichtlicher zu machen. Total warens übrigens 2095 Fotos die ich vom 3. Juli bis 12. August 2008 in China gemacht habe. Soviel zur Statistik... Viel Spass beim durchstöbern. Es gibt übrigens eine Diashow-Funktion.

Hab mich übrigens ganz gemächlich an Facebook gewagt. Und da es ein praktisches Facebook Plugin für iPhoto gibt (mit dem jeder Depp innert Minuten sein Facebook-Fotoalbum zum überlaufen bringt) hab ich einen Teil der China-Fotos auch gleich dort raufgeladen. Voll exhibitionistisch, ich weiss, aber schaut doch trotzdem rein und hinterlasst Kommentare :-) Soll man das überhaupt machen, private Fotos online stellen?? I dont know... Wo liegen die Gefahren? Die Diskussion ist eröffnet!

Montag, 25. August 2008

Ja wir sind zurück...

Die meisten wissens, doch hier nun noch "offiziell" in meinem Blog: Ja wir sind zurück in der Schweiz! Nach Peking (mein letzter Blog-Eintrag) gings zurück nach Shanghai wo wir vor allem shoppen gingen - sehr viele Noodle Soups :-) - und hohe Häuser anschauten (und auf eines rauf gingen - Josiah wollte die 400 Höhenmeter per Treppe gehen aber das ging nicht...).

Ja und heute Abend gibts dann China-Fotos bei mir zuhause, so ab 19 Uhr für alle die Zeit haben. 

Genau wie die Chinesen gestern die Olympische Flamme ausgelöscht haben werde ich nun hier offiziell den Blog vorerst auf Eis legen und bei einer allfälligen nächsten Reise wieder aktivieren. Danke fürs lesen, Kommentare weiterhin erwünscht :-)

Freitag, 8. August 2008

Mongolische Steppe und Nachtzug nach Peking

Hohhot ist die Hauptstadt der Provinz Innere Mongolei. Ziemlich verschlafen kamen wir da um 6 Uhr an und wurden gleich schon bestuermt eine Tour in die Mongolische Steppe zu buchen. Wir schlugen uns dann aber zum Taxi durch und fuhren ins einzige im Lonley Planet aufgelistete Hostel. Das "International Youth Hostel" war aber alles andere als was man sich so unter einem Hostel gewohnt ist: Es war ein potthaesslicher 20-stoeckiger Betonklotz mit unfreundlichem Personal, nach abgestandenem Rauch stinkenden Zimmern und weder Aufenthaltsraum noch Internet noch sonstwas. Wohl eine der unsympathischstens Unterkuenfte unserer Reise. Nichtsdestotrotz blieben wir mal dort weil wir bei dieser Hitze keine Lust hatten noch lange in der Statd rumzuirren und weil es eine Klimaanlage im Zimmer hatte.

Wie in den meisten Hotels hatte es auch hier ein kleines Reisebuero und so buchten wir gleich eine Steppentour fuer den naechsten Tag und die Weiterreise im Nachtzug nach Peking. Wir entschlossen uns zwei Fahrraeder zu mieten und die Hauptstadt strampelnd und schwitzend zu erkunden. Als wir losfuhren kamen uns seit langem wieder mal zwei Westler entgegen die vollbepackt mit Rucksaecken aufs "Hostel" zusteuerten (sonst waren wir im Ganzen Hotel wohl die einzigen "Bleichgesichter"). Und siehe da, Luzerner, das erste Mal das wir Schweizer treffen :-) Spaeter verbrachten wir dann den Abend zusammen und gingen essen. Josiah liess seinen rund 3 Wochen gestauten Schweizerdeutschen Redeschwall auf die armen beiden los doch auch ich freute mich mal wieder einfach nur schwatzen zu koennen, ohne Haende und Fuesste, ohne "Deutsch-Mandarin" Buch und ohne Simon oder Daniel anrufen und um Hilfe bitten zu muessen.

Den Tag in Hohhot verbrachten Josiah und ich groesstenteils in einem schoenen Park wo wir in der Wiese haengten, assen und spielten. Immer wieder kamen Buben auf uns die uns ansprachen, angelockt von dem blonden Bub der da in der Wiese sitzt. Das war recht lustig, denn die meisten Kinder lernen schon frueh in der Schule Englisch und wollen das dann ausprobieren. Josiah hat sich tiptop gehalten mit seinen Chinesischen Antworten und unser Deutsch-Mandarin-Buch kam rege zum Einsatz.

Tags darauf dann der Ausflug in die Mongolische Steppe nach Xilamuren mit schlafen in einer Jurte. Die Fahrt dorthin ist sehr schoen, raus aus der stinkigen Grossstadt, rein in die Berge und auf der anderen Seite dann die weite Grassteppe. Allerdings erwarten einen dort dann riesige Jurtendoerfer, angelegt fuer die Touristen. Teilweise sind es 30 Jurten, teilweise 100, alle mit einem Shop und mit Strom etc. Nebst uns und den beiden Luzernern war noch eine Amerikanerin in unserer Gruppe, die restlichen ca. 100 Personen in unserem Jurtendorf waren Chinesen. Wir hatten aber fuer uns einen Guide die Englisch konnte und uns die wichtigsten Sachen erklaerte was ganz nett war. Nach Ankunft war dann ein Ritt durch die Steppe angesagt, Mongolische Reitshow, Essen und spaeter am Abend Musik und Tanz. Alles ganz nett aber sehr sehr inszeniert und touristisch. Nicht vergleichbar mit bsp. unser Nacht auf einer Insel am Titicacasee wo man als Tourist in ein Haus einer Familie gebracht wurde und dort einen Tag und eine Nacht verbracht (ein paar von Euch haben das ja auch gemacht und kennen das). Hier in China ist Massenabfertigung angesagt. Aber Josiah gefiels, als Auslaender wurden wir am Abend beim Folkloreprogramm natuerlich ausgewaehlt um die Taenze nachzumachen und alle hatten grossen Spass an uns. Ich persoenlich haette diesen Ausflug auch streichen koennen :-)

Umso mehr weil ich dann in der Nacht zum ersten Mal Durchfall hatte. Am Morgen fuehlte ich mich gar nicht gut und obwohl wir eigentlich zwei Naechte bleiben wollten und noch ein bisschen alleine in der Steppe wandern entschlossen wir uns mit den anderen zurueck nach Hohhot zu gehen. Mich schlecht fuehlend hatte ich null Bock in dieses Scheiss-Hostel zurueckzugehen und dort auf den Nachtzug am folgenden Abend zu warten. Josiah ueberredete mich zu einem Luxushotel und so stiegen wir (fuer nur 80 Euro!) in Hohhot nobelstem 5 Sternehotel "Inner Mongolia" unter und verliessen von morgens um 10 Uhr bis am folgenden Tag um 12 Uhr das Hotel nicht: Swimmingpool, Tischtennis, Room Service, Flachbildschirm mit BBC (endlich kein CCTV9 mehr!!!) etc. Kurzum, am naechsten Tag war ich geheilt und erholt und nach ein paar buddistischen Tempeln und Pagodas am Nachmittag erwartete und der Nachtzug nach Peking.

Diesmal hatten wir einen Zug ohne Halt bis Peking und das war super. Abends um 10 Uhr wurde das Licht geloescht und die ganze Nacht konnte man ruhig schlafen, keine Stopps, keine Leute die Ein- oder Ausstiegen, es war wirklich tiptop. Josiah hatte einen schnarchenden Nachbarn und war nicht ganz so zufrieden, ich hingegen lag ganz unten und war sehr zufrieden. Angekommen in Peking, gings dann per Taxi ins Hotel "Red Wall", ganz im Zentrum, gleich neben der Verbotenen Stadt. Doch darueber mehr im naechsten Blog.

Freitag, 1. August 2008

Pandas in Chengdu, Sonnenfinsternis in der Wueste Ningxias

Wir schafften es irgendwie sitzend im Nachtzug nach Chengdu und kamen erschoepft in Hollys Hostel an. Zuerst also ein paar Stunden schlafen bevor wir uns auf Velos schwangen und die Stadt per Bike erkundeten. Ich hatte auf meinem GPS zwei Geocaches von Chengdu drauf uns so machten wir uns per GPS auf die Suche nach diesen beiden Verstecken, blieben aber erfolglos weil scheinbar jemand die Caches schon weggenommen hatte.

Tags darauf dann der Grund warum wir nach Chengdu gekommen sind: das Panda Breeding Center, zu Deutsch das "Panda Bruete Zentrum" :-) Die putzigen Tierchen kommen ja nur in China vor und je nach Quelle gibt es zwischen 1000 bis 1500 Exemplare die noch in freier Wildbahn leben. Der Schutz der Pandas ist den Chinesen heilig, das zeigt alleine schon die Tatsache, dass Wilderei mit bis zur Todesstrafe geahndet wird. Ich dachte also, dass diese Zentrum die Pandas "bruetet" um sie dann wieder auszusetzen. Wie ich aber gehoert habe wurden bisher erst ganz wenige dieser rund 70 im Zentrum lebenden Tiere in die freie Wildbahn ausgesetzt. Das Zentrum ist deshalb mehr eine Art grosser Zoo mit Forschungszentrum und die "ausgebrueteten" Pandas werden teilweise auch andere Zoos oder Laender verkauft oder verschenkt. Das hinterlaesst ein bisschen einen bitteren Nachgeschmack.

Nichtsdestotrotz war es natuerlich herzig die Tierchen in Aktion zu sehen. Wir kamen frueh und haben die Fuetterung miterlebt (scheinbar schlafen die Tiere den Rest des Tages irgendwo im Gehege) und wir hatten das Glueck einen kleinen Panda der gerade mal zwei oder drei Tage alt war live zu sehen. Das war natuerlich sehr sehr herzig. Ein Polizist schaute, dass niemand Photos macht, denn das Bild des kleinen Pandas schmueckte tags darauf die Titelseiten der Zeitungen und vermutlich wollten sie nicht, dass irgendwer vorher schon Photos hatte... Und natuerlich hab ich trotzdem gefilmt bis ich einen Rueffel erhielt, tsts, aber es hat sich gelohnt, das 10cm grosse Tierchen ist extrem putzig!!!

Nach drei Tagen verliessen wir die grosse Stadt Chengdu wieder um in die scheinbar "untouristischste" Provinz Chinas zu fliegen. Wir flogen nach Ningxia in die Hauptstadt Yinchuan. Der Grund warum wir dort hin wollten (bzw. ich wollte... Josiah hatte nicht viel zu sagen, hatte ja den Flug schon gebucht :-) war, dass dort die Sonnenfinsternis vom 1. August zu sehen war. In Yinchuan waren wir dann wirklich die einzigen Westler, jedenfalls sahen wir weit und breit kein Bleichgesicht und alles war nur noch Chinesisch angeschrieben. Doch hilfsbereit wie die Chinesen sind schafften wir es relativ problemlos vom Flughafen in die Stadt, von dort zur Bushaltestelle und erhielten dort auch das richtige Busticket nach Zhongwei. Diese 3h entfernte Kleinstadt liegt fast in der Wueste und liegt im Kernschatten der Sonnenfinsternis.

Da ich dachte es waere hier aehnlich wie bei der Sonnenfinsternis in Europa vor rund 8 Jahren, naemlich ueberall Leute, alles ueberfuellt, Hotels ausgebucht etc. hatte Daniel fuer uns schon mal ein Hotel gebucht. Der Taxifahrer dem ich die Adresse zeigte sprach auf uns ein an der Busstation von Zhongwei und ich verstand nicht so das Problem liegt. Irgendwann fuhr er dann trotzdem los und als wir am richtigen Ort ankamen (im Lonley Planet sind zum Glueck immer Strassenkarten der Staedte drin sodass man sich immer zurecht findet) sah ich eine grosse Baustelle... Da muss wohl was bei der Reservation schiefgelaufen sein. Jedenfalls fuhr er uns prompt in ein anderes Hotel wo wir dann zwei Tage untergebracht waren. Es war so eine Art Business-Hotel, steril und anonym dafuer billig (18 Euros) und sicher mit dem besten Preis-Leistungsverhaeltnis: Grosses Zimmer mit zwei grossen Betten, Flachbildschirm-TV, Internet im Zimmer, Minibar, grosses Bad etc. Doch auch hier sprach niemand Englisch und irgendwann rief ich meinen Chinesischen Kollegen Simon an, erklaerte ihm was ich Fragen wollte und reichte der Frau an der Reception das Telefon rueber. So wars dann einfach :-)

Eigentlich planten wir eine zweitaegige Wuestentour mit schlafen im Zelt doch als wir am ersten Morgen aufwachten Regnete es in stroemen. IN STROEMEN. Und das in der Wueste!! So richtig Wueste, mit grossen Sanduenen und so... Ist nicht sozusagen die Definition einer Sandwueste, dass es dort trocken ist??? Naja, pech gehabt. Wir verhaengten so zwei Tage auf die Sonnenfinsternis wartend in Zhongwei. Und egal wo wir waren, ob wir irgendwo assen, im Markt Billiard spielten oder auf dem Hauptplatz Schach spielten, fast immer waren wir von Chinesen umringt: Hello, hello, how are you. Und das war dann auch schon der gesamte Englisch-Wortschatz *grins* Lustig wars trotzdem. Und wir besuchten mal noch den Gao Miao Tempel in Zhongwei der mit einem Keller aufwartet der zu einer Art Buddismus-Geisterbahn umgebaut wurde. Aber da muss man fast das Video sehen, denn das war zu skurril um beschrieben zu werden.

Am 1. August, dem Tag der Sonnenfinsternis, reisten wir ins 20 Minuten entfernte Wuesten-Disneyland Shapotou. Dort kann man mit Gefaehrten mit 2, 3, 4, 6 und ca. 20 Raedern durch die Wueste donnern, auf Seilwinden 100 von einer Sanduene ueber den Gelben Fluss (der fliesst dort durch) rueberschwingen, Bungee-jumpen, Sanduenen auf Schlitten runterrutschen etc. Das eine oder andere haben wir auch gemacht obwohl ich mich extrem genervt habe ueber diesen Ort. Wir sind dann aber rund 2h in die Wueste gelaufen (dank GPS kein Problem und sowieso sah man die Berge immer im Hintergrund und konnte sich trotz dem vielen Sand gut orientieren) und ich wollte dort die Sonnenfinsternis sehen. Aber eben, das Wetter war noch immer maessig gut. Am Mittag drueckte zwar die Sonne durch aber schwarze Wolken bahnten sich gegen Abend an. So gingen wir gegen Abend wieder ein bisschen zurueck und auf halber Strecke trafen wir ein Englisches Paerchen die ebenfalls auf die Sonnenfinster warteten. Praktisch die ersten Weissen die wir sahen und mit Sicherheit die ersten die wie wir wegen der Sonnenfinsternis hier warten. So harrten wir zusammen aus bis 18:19 Uhr nur um dann festzustellen, dass mir bei der Umrechnung von GMT auf Chinesische Zeit ein Fehler unterlaufen war. Die Sonnenfinsternis fand erst eine Stunde spaeter statt!

Man muss dazu anfuegen, dass ich nirgends etwas zur Sonnenfinsternis in den Chinesischen Medien gefunden habe, weder in Englischen Zeitungen noch im TV (den wir im Hotel in Zhongwei intenstiv genutzt hatten...). Das schien hier kein Thema zu sein. Auch habe ich nirgends diese dunklen Sonnebrillen gefunden, die aus Papier die man bei uns damals nachgeschmissen bekam, die in jedem Heft eingeklebt waren... Hier nix... Wir wussten nicht mal ob die Menschen wussten, dass es hier eine Sonnenfinsternis geben wird.

Da es um diese Zeit schon bald eindunkelt und da Josiah schon hungrig war entschloss ich mich den Rueckweg anzutreten. Wir liefen wieder zurueck und nach einer Stunden - als die Sonnenfinsternis wirklich stattfand - waren wir wieder in diesem Wuesten-Disneyland doch nun war schon Feierabend und wir waren praktisch alleine. Wir kletterten auf einen Aussichtsturm und warteten. Da der Himmel bedeckt war erwartete ich nicht so viel, doch schwer getaeuscht. Innert zwei, drei Minuten wurde es stockdunkel, viel dunkler als damals vor 8 Jahren bei Paris wo wir die Sonnenfinsternis klar sehen konnten. Ein paar Leute schrien umher, Lichter gingen in den entferten Staedten an (von unserem Ort hatten wir eine super weitsicht) und Josiah war tief beeindruckt. Noch beeindruckender war dann wie schnell es wieder extrem hell wurde. Und das um abends schon um halb 8, wo wir doch vorher noch gedacht hatten, dass es vielleicht schon zu fest am eindunkeln sei um noch was zu sehen... Es hat sich jedenfalls voll und ganz gelohnt dorthin zu fahren!

Zurueck im Hotel trafen wir dann noch ein US-Paerchen die auch wegen der Sonnenfinsternis hier waren und assen zusammen im ausgetorbenen Shapotou (das Kaff lebt nur tagsueber) Znacht.

Am naechsten Tag dann noch ein paar Sand-Attraktionen und zurueck nach Zhongwei wo um 16 Uhr unser Nachtzug in die Innere Mongolei bzw. dessen Hauptstadt Hohhot fuhr. Diesmal mit Schlafplaetzen und es war super. Man konnte liegen, lesen, spielen und aus dem Fenster schauen wo man zuerst Sandduenen sah und spaeter die Mongolische Steppe. Ich liebe zugfahren!!! Das war doch was anderes als die Nacht auf einem Sitz zu verbringen! Geschlafen habe ich trotzdem nicht so viel aber egal...

So, nun muessen wir los. Wir sind hier in einem gigantischen Internet-Cafe in Hohhot mit sicher 100 Computern und warten auf unseren Nachtzug nach Peking der in 2h faehrt. Diese Internet-Cafes werden von den Kids hier rege besucht, vor allem fuer Gamen, Chatten aber auch Porno etc. Web und Email hingegen ist glaubs ein Fremdwort, da sind wir immer die einzigen die das nutzen. Die Amis die wir in Hohhot getroffen haben erzaehlten uns, dass ihr Zug um 3 Uhr nachts in Zhongwei ankamen und sie in ein Internet-Cafe gingen um die Zeit totzuschlagen. Und scheinbar war das Cafe fast voll, mit Gamern etc. und das unter der Woche... Recht schraeg!

Anyway, ueber Hohhot und unseren Ausflug in die mongolische Steppe mit schlafen in einer Touri-Jurte und in einem Luxushotel erzaehle ich das naechste Mal. Ich freue mich auf die naechste Zugfahrt und bin gespannt auf Peking wo scheinbar der Trubel schon losgeht.

Donnerstag, 31. Juli 2008

Ein paar Fotos der letzten Tage...

Wir sitzen hier grad in Ningxia in der Stadt Zhongwei in der Wueste und warten auf die Sonnenfinsternis von Morgen. Aber es regnet!!! In der Wueste... Wer haette das gedacht. So haengen wir seit einer Stunde in einem Internet Cafe und ich lade ein paar Fotos rauf...

Impressionen der Zugfahrt nach Chengdu... Siehe Blog Eintrag...




Josiah einmal mehr posierend. Jeder stellt noch sein Kind schnell hin um aufs Foto zu kommen. Diesmal im Bahnhof Xi Chang. Josiah fragte mich mal ob diese Eltern denn mit ihren Kindern nicht zufrieden sind, dass sie sie immer mit ihm fotografierten und nicht alleine. Ich versicherte ihm, dass diese Eltern sicher ihre Kindern auch sonst fotografierten :-)




Einsteigen in den Zug nach Chengdu, der Hammer:



Auch die Platzwahl war trotz nummerierten Sitzen chaotisch:




Der Bus der uns vom Lugu Lake nach Xi Chang brachte (8h Busfahrt) und Josiah der ewige Poser vor dem Bahnhof XI Chang wo uns eine abendteuerliche Zugfahrt nach Chengdu erwartete:




Der arme Josiah muss immer wieder posieren (machmal muss man den Leuten echt STOPP sagen "bu yao!"):




Feines frisches Essen am Lugu Lake (siehe entsprechenden Blog Eintrag):





Friedliches Leben am Lugu Lake:





Ein buddhistisches Kloster in Shangri-La (Zhongdian). Blick Richung Stadt bzw. Josiah mit einem sehr jungen Novizen der im Kloster lebt posierend:






Nach einer langen fahrt erreichen wir endlich den Lugu Lake und werden mit einem wunderschoenen Zimmer belohnt:





Wandern in der Tiger Leaping Gorge:




In einem der Hostels spielt Josiah Chinesisches Schach gegen einen Profi :-)


Ganz unten in der Schlucht der Tiger Leaping Gorge am posen:

Dienstag, 29. Juli 2008

Mosuo-Matriarchat am Lugu Lake & eine unglaubliche Zugfahrt

Wie ich schon im letzten Blog geschrieben habe wurde nichts aus unserer mehrtaegigen Busreise durch das Hochland von Sichuan weil man uns nicht gehen liess. Scheinbar ist die Stadt Litang fuer Auslaender gesperrt. Ein Freund von mir (Armin) hat dort in der "Naehe" in einem Dorf namens Ganzi gearbeitet und dort wollten wir eigentlich hin. Alle diese Orte liegen auf 3500 bis 4500 Meter ueber Meer im tibetischen Hochland, sind aber nicht in der Provinz Tibet selbst und deshalb eigentlich nicht Visumspflichtig. Nichtsdestotrotz gabs von Shangri-La aus kein weiterkommen. In der Tiger Leaping Gorge trafen wir jedoch einen Amerikaner der uns das letzte grosse Abendteuer versprach und eine andere Route vorschlug. Er meinte wir sollten an den abgelegenen Lugu Lake gleich an der Grenze von Sichuan und Yunnan und dort ein bis zwei Tage zum naechsten Dorf in Sichuan mit Busverbindung laufen und so nach Chengdu fahren. Gesagt getan...



Nun ist das so eine Sache. Von Lijiang zum Lugu Lake sind es geschlagene 7 bis 8 Stunden per Bus. Zwar hat unsere Jugi in Lijiang alles orgainisert, den Minibus und das Hostel in Lige am Lugu Lake doch fahren mussten wir selbst :-) Also ich mein natuerlich sitzen... Der Minibus war mit 8 Personen ganz gefuellt und es sprach niemand wirklich Englisch. Ein paar Chinesische Studis konnten uns dann jeweils helfen wenn der Fahrer irgendwas sagte und so klappte das ganz gut. Die Fahrt war aber recht abendteuerlich und sehr sehr lang. Am Lugu Lake angekommen sagte Josiah den weisen Satz: "Das ist ja wie wenn Chinesen in Zuerich in ein Chinesisches Restaurant gehen wuerden!". Wie wahr. Der auf 2600m gelegene Lugu Lake ist zwar sehr schoen gelegen inmitten von grossen Nadelwaeldern aber es erinnert schon sehr an die Schweiz. Die Chinesen waren absolut begeistert weil das Wasser ganz klar und nicht schmutzig war. Fuer uns eher normal...

Die abgelegene Region ist aber nicht nur fuer die wilde und wunderschoene Natur bekannt sondern auch fuer die Braeuche des dort ansaessigen Mosuo Volkes. So herrscht bei den Mosuo scheinbar das Matriarchat, was auf der Englischen Wikipedia Seite noch ein bisschen besser beschrieben ist. Das toent ja alles sehr spannend aber wenn man als Tourist da zwei, drei Tage hingeht bemerkt man nicht viel davon. Ueberhaupt ist es in China auffallend, dass es Staedte gibt bei denen praktisch nur Frauen Taxis fahren, man sieht auf Baustellen oft auch Frauen arbeiten und man fragt sich ob es in China wegen dem Kommunismus wohl mehr Gleichberechtigung gibt als anderswo. Keine Ahnung, vielleicht kann jemand mit mehr Wissen zu diesem Thema einen Kommentar publizieren?

Vom Matriarchat haben wir im Dorf Lige nicht viel gespuert ausser, dass fast alles von Frauen geleitet wurde: Hostels, Shops etc. Unser Hostel war der Hammer. Das Dorf Lige ist ein kleines Dorf mit vielleicht 100 Holzhaeusern, direkt am See mitten in der Natur. Wir hatten fuer 14 Euro das wohl beste Zimmer bis jetzt. Balkon mit Blick auf den See, super Bad/WC, zwei Doppelbetten, TV, Wasserkocher&Tee (etwas das man haeufig antrifft in besseren Zimmern) und feines Essen. So sind wir zwei Tage dort rumgehaengt und sind ein bisschen am See spazieren gegagen sowie einen Tag ins naechste Dorf gelaufen von wo ein kleiner Sessellift rauf auf einen Berg mit einer Grotte ging.

Eine lustige Geschichte die typisch ist fuer China gabs am Mittag als wir versuchten Essen zu bestellen. Wir waren ja seit Shangri-La ohne Daniel und mussten uns selbst mit meinen bescheidenen Chinesisch-Kenntnissen durchschlagen. Nun dieses "Dorf-Restaurant" bestand aus ein paar Tischen und einer Grossmutter die kochte. Wir kamen an und ich mein beruehmtes "Wo bu chi rou"-Saetzchen welches mit ganz vielen fleischlosen Gerichten quittiert wurde (nehme ich an). Schulterzuckend kam ich mit meinem zweiten "Ich weiss nicht..." Saetzchen hervor und die Grossmutter verschwand. Scheinbar ging sie in den Garten, denn sie kam 10 Minuten spaeter zurueck mit einer Schuessel voll frischem Gemuese das sie im Garten geholt hat und zeigte uns deren Inhalt. Unsere Augen glaenzten und Josiah und ich zeigten begeistert mit dem Daumen nach oben was sie veranlasste wieder in die Kueche zu verschwinden. Nach rund 20 Minuten kam sie mit einer grossen Schuessel Reis, einer feinen Gemuesesuppe, einem Teller mit Ei und Tomaten und noch einem rassigen Gemuesericht mit Chile, Zuchetti und anderem. Super! Und all das fuer 2 Euro (20 Yuan), gewachsen in ihrem Garten, gewaschen mit frischem Bergwasser (das man dort sicher haette von der Leitung trinken koennen... Die Chinesen machten das jedenfalls). Essen in China ist wirklich super. Nie hatten wir Magenprobleme, fast immer war es fein (ausser waehrend der Konferenz, man lese die alten Blog-Eintraege) und oft ist es sehr sehr billig.

Zurueck zum Lugu Lake. Es mag sein, dass es vor ein paar Jahren noch keine Strassen um den See nach Sichuan gab. Aus der holprigen 7h Fahrt ueber Dreckstrassen und halsbrechrische Kurven und Schlammlawinen zu schliessen konnte es gut stimmen, dass wir nach Sichuan laufen muessen um den Bus zu nehmen. Doch das Gegenteil war der Fall: Von Lige aus fuhr uns der Freund (einer der Freunde??? Die Frage stellt man sich unweigerlich, denn im Lonley Planet steht, dass die Frauen jeweils mehrere Maenner haben :-) Siehe Stichwort Matriachat weiter oben :-) auf einer holprigen Strasse in ein Dorf auf der anderen Seeseite. Doch ab da fuhr dann der Bus direkt ins Tiefland und zwar alles auf Teerstrassen! Nicht viel abendteuer also, einfach anstregend, denn auch da gab es trockene Schlammlawinen und Schlagloecher die einem huepfen liessen. Zum Glueck sind wir aber schon kurz nach 6 Uhr in Lige losgefahren und kamen als erste zum Bus. So hatten wir die vordersten Plaetze und die Fahrt war eine Art Kino durch die verschiedensten Landschaften und Doerfer Chinas. Von Lige auf knapp 3000m aus hinunter ins Tiefland nach XiChang auf vielleicht 500m oder weniger in wiederum rund 7 Stunden. Um 15 Uhr kamen wir dann in dieser voellig untouristischen aber an der Bahnstrecke Kunming-Chengdu gelegenen Stadt an.

Seit wir Lijiang verlassen haben waren Josiah und ich eigentlich immer die einzigen Westler. In Lige trafen wir einen Finnen den wir schon in der Tiger Leaping Gorge kennengelernt hatten und er war sehr froh ein paar Weisse zu treffen die Englisch sprachen! So schloss er sich uns an auf unserer Fahrt nach Chengdu. Und Daniel wuerde in Shangri-La eingeregnet und machte sich ebenfalls auf den Weg nach Chengdu, allerdings via die "Normalroute" durchs Tiefland und nicht via Lugu Lake. So vereinbarten wir uns alle in XiChang zu treffen, denn dort fuhr der Zug nach Chengdu. Es fand gerade das alljaehrliche Stadtfest statt und XiChang war ueberfuellt mit Leuten. Zum Glueck war Daniel schon einen Tag vorher dort und konnte fuer uns Zugtickets kaufen, denn alles war ausgebucht fuer die naechsten Tage!

Wir waren also weit und breit die einzigen Weissen in XiChang und wurden enstprechend angestarrt. Das ist eigentlich sehr witzig, denn alle rufen jeweils Hello oder How are you und wollen mit einem reden, wenn sie den ein bisschen Englisch koennen (sonst auch :-) Josiah wir oft gefragt ob er mit irgendwelchen Kindern fuer ein Foto posieren kann. Am Bahnhof von XiChang ging das soweit, dass sich wohl 20 bis 30 Personen um uns stellten um uns anzuschauen und ich hab ein Foto von Josiah mit etwa 10 Kindern runderhum am posieren. Es war sehr lustig.

Der Hammer war dann aber die Zugfahrt. Es gab absolut keine Schlafwagen-Plaetze mehr und so blieb uns nichts anderes uebrig als in der billigsten Hardseater Klasse 12h nach Chengdu zu fahren. Wohlgemerkt, nach einem anstregenden Tag im Bus der um 6 Uhr in Lige begonnen hatte! Um 18 Uhr gings also weiter mit dem Zug von XiChang nach Chengdu. Die Leute stuermten in den Zug und wir waren ueberwaeltigt wie das abgeht. Jemand mit dem Megaphon schrie draussen "schneller, schneller", ein Schaffner im Zug drin stopfte, mostete, quetschte die Leute in den Zug rein und es war ein unglaubliches Gedraenge um reinzukommen. Wir wurden wie immer angestarrt aber nicht angefasst auch nicht angeschrieen wie die Chinesen :-) Wohlgemerkt, es waren nummerierte Plaetze.

Der Zugfahrt selbst war dann ein Alptraum und der Hammer in einem. Sozusagen ein einmaliges Erlebnis das man erlebt haben muss aber nicht wieder machen moechte. Es war ein offener Wagen mit jeweils auf der einen Seite 6er Sitze und auf der anderen Seite 4er Sitze. Wir sassen in unserer Reihe mit 8 Frauen und einem 11jaehrigen Jungen die nach XiChang fuers Fest kamen und nun nach Chengdu nach Hause gingen. Josiah spielte mit dem Jungen chinesische Schach und gewann fast immer, was ihn sehr stolz machte. Zum Glueck war Daniel wieder dabei, so konnte er uebersetzen. Spaeter machten sie noch Kartenspiele und wurden immer aufgedrehter, tanzen auf den Sitzen und hatten es ziemlich lustig bis ich um Mitternacht fand er koenne mal schlafen probieren, was er vehement ablehnte, dann aber prompt innert Minuten einschlief. Der Rest der Nacht war dann ein Erlebnis fuer sich. Die Ganze Nacht voll Licht, etwa alle Stunde ein Halt mit einem grossen Gedraenge und neuen Leuten die reinquetschten, die Leute schliefen unter (!) unserem Sitz, im Gang, am Boden, im stehen, im sitzen, irgendwie. Und irgendwann kotzte mir auch noch eine Frau vor die Fuesse, gerade was ich noch gebraucht hatte. Ich fand es erstaunglich wie ausdauernd die Chinesen sind. Ganz selbstverstaendlich stieg ca. morgens um 3 eine Frau mit einem Kind im Alter von Josiah ein (oder juenger) und dieser Bub stand geduldig waehrend 2h bis der Zug zwischen 5 und 6 in Chengdu ankam. Es gibt eben in der billigsten Klasse auch noch Stehplaetze die noch billiger als unsere 6 Euro Tickets (fuer 12h!) sind!

Nach dieser sehr sehr anstrengenden Fahrt kamen wir kurz vor 6 dann in Chengdu an und wurden zu hunderten (tausenden?) wie Vieh durch die Bahnhofshalle und die Ausgangskontrolle getrieben. Es gibt in China jeweils Eingangskontrollen (Gepaeck, Ticket etc.) um in den Bahnhof zu kommen und Ausgangskontrollen um wieder aus dem Bahnhof raus zu kommen. Unglaublich... Per Taxi gings dann ins von Susanne empfholene Hollys Hostel wo ich grad sitze, aber das ist eine andere Geschichte :-) Bis zum naechsten Mal.

Bilder leider wieder keine, sorry... Zu muesahm...

Donnerstag, 24. Juli 2008

Lijiang & Tiger Leaping Gorge

Wo war ich stehen geblieben? Es laeuft so viel und ich komm gar nicht dazu ans "Internet" zu gehen. Wir sind ja von Shanghai aus direkt in den Staat Yunnan geflogen, genauer in die Stadt Lijiang, auch bekannt als "Souvernircity" (Zitat Susanne :-) Das auf "alt" getrimmte Staedtchen ist extrem putzig und in etwa so wie man sich das alte China vorstellt. Ausser, dass sich Shop an Shop reihen, es hat in der Altstadt nur Souvernierlaeden und Restaurants und zwar wirklich Haus an Haus. Ob hier in der Altstadt ueberhaupt Leute wohnen?? Also ich hab ganz viele Fotos von Lijiang aber da es ein bisschen muehsam ist die hier im Internet-Cafe raufzuladen verweise ich auf Google. Wer meine Photos sehen will muss sich bis im August gedulden.

Von Lijiang aus gings per Bus via Qiaotou zur Tiger Leaping Gorge, die Tigersprungschlucht (mehr zum Namen weiter unten). Diese Schlucht des Yangtze-Flusses (Jangtse auf Deutsch, zaehlt zu den groessten Fluessen Chinas und muendet bei Shanghai ins Meer) gilt als eine der hoechsten der Welt weil von den Bergspitzen (rund 5600m) bis zum Fluss etwa 3500 Hoehenmeter liegen. Natuerlich sieht man keine 3500m hohen Felswaende aber ueber 1000m sind sie locker und deshalb schon ziemlich eindruecklich. Es gibt dort etwas ueber dem Fluss eine Strasse durch die Schlucht und etwa 600 bis 1000 Hoehenmeter oberhalb der Strasse einen Wanderweg. Normalerweise macht man bei diesem beliebten Trek den einen Weg zu Fuss in zwei bis drei Tagen (gestresste Touristen machen es auch in einem Tag) und geht zurueck per Minibus auf der Strasse. Auch wir haben das so gemacht, haben uns aber drei Tage Zeit gelassen. Somit waren wir bei den langsamsten und wurden immer wieder von gestressten Backpackers ueberholt. Alle mussten uh schnell durch und dann schnell wieder woanders hin weil Bus, Flug, Zug, Auto, wasauchimmer schon gebucht und praktisch schon am warten war *grins* Die armen Touristen...

Wir liefen am ersten Tag 2h bis zum Naxi Family Guesthouse. Das Guesthouse wird von einer Naxi Familie (wie es der Name sagt :-) betrieben und war im Bezug auf Unterkunft der Highlight des Treks. Sehr sehr freundliche Familie, feines Essen, billige Doppelzmmer (70 Yuan=7 Euros mit super sauberem WC/Dusche) und es hatte nette Travellers dort. Zudem zogen die Wolken am spaeten Nachmittag ab und so hatten wir vom Esstisch aus einen super Blick auf die untergehende Sonne und die Jade Dragon Snow Mountain (rund 5600m hoch!). Wirklich toll.

Am naechsten Tag waren wir dann die Letzten die loszogen. Es ging rund 600 Hoehenmeter ueber einen Pass durch eine relativ naturnahe Landschaft. Auf der anderen Seite gings nach einem Knieschlotter-Abstieg wieder durch kleine Doerfer und Weiler und ueberall hat es immer wieder kleine Guest- oder Tea-Houses am Wegrand. Wir schliefen dann schlussendlich in der Half-Way-Lodge, welche wie der Name es suggerierieren koennte, aber nicht in der Haelfte der Strecke liegt sondern eher gegen Ende des Treks. Die Terasse der Lodge uebertraf jene des Naxi Guesthouses nochmals und so hatten wir einen direkten Blick auf eine 1000m oder auch 2000m Felswand gegenueber und den Yangtse Fluss unter uns. Allerdings war das Personal nicht ganz so freundlich wie am ersten Ort, hier gings ums Geld der Travellers und weniger um eine familiaere Atmosphaere.

Noch krasser war dieser Eindruck als wir am dritten Tag wieder runter auf die Strasse kamen (die wir nach weiteren rund 2h am dritten Tag erreichten). Zuerst schliefen wir in Seans Lodge, bei welcher gerade gebaut wurde und es deshalb ab 6 Uhr frueh laermig war und somit nix mit ausspannen und haengen. Wir zuegelten deshalb tags darauf zu Tina's Guesthouse das aber mehr einem Hotel-"Bunker" inkl. Kabel-TV etc. am Rand der Schlucht glich als einem Guesthouse. Voll kommerz halt... Dafuer beginnt bei Tina's Guesthouse gleich der 1-2h Abstieg bis ganz zur Schlucht runter. Das war sehr sehr eindruecklich und nebst dem Trek an sich sicher ein nicht zu verpassender Highlight dieser Region. Wenn man so 10 Meter neben dem tosenden Jangtse-Fluss steht, dann kommt man sich unendlich klein vor. Ein falscher Schritt und man ist wohl innert Sekunden zermantscht von der Kraft des Wassers.

Von da unten sieht man uebrigens auch warum die Schlucht Tigersprungschlucht heisst. Der Legende nach wurde ein Tiger von Jaegern in diese Schlucht gejagt. Mit einem gewaltigen Sprung an der engsten Stelle rettete sich der Tiger dann auf die andere Seite. Man sieht diese Stelle eigentlich erst richtig gut wenn man unten an der Schlucht steht und flussabwaerts schaut. Allerdings ist der Sprung von der Distanz her etwa so unglaubwuerdig wie unser Tellsprung. So hat jedes Land seinen Sprung :-) Rauf gings dann einen anderen Weg ueber abenteuerliche in den Fels geschlagene Wege und ueber lottrige Leitern. Der Hammer, aber nichts fuer schwache Nerven. Ein uns begleitender Amerikaner bevorzugte den steilen Abstiegsweg um wieder raufzugehen aber Daniel, Josiah und ich fanden es mega. Es gibt natuerlich auch ein Filmchen davon, aber ich werde jetzt nicht versuchen das hochzuladen :-)

Krass ist wie hier ueberall Marihuana waechst am Wegrand. Frauen mit kleinen Staendchen verkaufen auch kleine Saecklein mit Gras fuer ein paar Franken. Und als Josiah in einer Lodge einen Happy Tea verlangte (er sagte so haette sein Ice-Tea im Swiss-Flug nach Shanghai geheissen...) schaute mich die Frau die uns bediente unglaeublig an. "You really want a happy tea for your son???" und schallendem Gelaechter an unserem Tisch nach der Aufklaerung ueber den Inhalt dieses Tees gabs dann halt ein Pfefferminztee fuer Josiah. "Happy Tea", das war ab da unser gefluegeltes Wort fuer die weitere Reise...

Nach der Tiger Leaping Gorge gings weiter hinauf, nach Shangri-La (bzw. Zhongdian auf Chinesisch) gelegen auf rund 3300m. Bis vor 10 Jahren ein unbekanntes Kaff - scheinbar sogar off-limits fuer Touristen - bis die Chinesische Regierung fand, dass dieses Dorf das 1933 von James Hilton im Roman Lost Horizon beschriebene verschollene Shangri-La sein soll. Wie man auf Wikipedia nachlasen kann gibt es aber unterzwischen zahlreiche Doerfer die diesen Namen beanspruchen moechten...

In Zhongdian jedenfalls laeufts. Die Altstadt ist noch originaler als Lijiang, bei weitem nicht so vollgestopft mit Shops und nicht so ueberlaufen mit Touristen. Die Neustadt hingegen wuchter weit weit hinaus und uebertrumpft sich von Quartier zu Quartier mit potthaesslichen Prunkbauten, Hotels und Regierungsgebaeude. In Shangri-La merkt man nebst der Hoehe (Kopfweh, schlecht geschlafen...), dass man sehr nahe an Tibet ist. Es hat zahlreiche buddistische Kloester und wir haben deren zwei besucht. Eines ist ein voellig untouristisches und sehr eindrueckliches auf einem Huegel hinter der Stadt. Ein zweites ist ein riesiges Kloster etwas ausserhalb der Stadt bei welchem man Eintritt bezahlt und von Haendlern und Verkaufern umschwaermt wird am Eingang. Ein kleiner Potala-Palast koennte man sagen.

Eigentlich wollten Josiah und ich von hier aus weiter in die Berge auf 4000m und hoeher vorstossen um via Litang und Kanding schlussendlich nach Chengdu zu gelangen. Man waere dabei von der Provinz Yunnan nach Sichuan gefahren, mitten durch die Gebiete wo es ausserhalb Tibets im Maerz ebenfalls Unruhen gab. Off-Limits, no tourists hiess es an der Busstation. Selbst wenn sie uns ein Ticket verkaufen wuerde fuer den Bus, die Polizei wuerde uns an der Grenze zurueckschicken. Obs stimmt? Wer weiss... Ein anderer Backpacker hat uns gesagt er haette es von Chengdu in die andere Richtung probiert und sei zurueckgeschickt worden. Da sagte ihm die Polizei der umgekehrte Weg - also jenen den wir machen wollten - sei erlaubt aber nicht von Chengdu aus. Alles bla bla... Jemand anders meinte wir sollen mit dem Bus zu den Schluchten am Rand von Yunnan fahren und es dann von dort aus weiter probieren. Und wieder jemand meinte wir sollen nochmals woanders hin und dann dort versuchen nach Sichuan zu gelangen. Das scheint sogar erlaubt und so probieren wir das Morgen auch. Allerdings mussten wir wieder nach Lijiang zurueck und so schreibe ich heute aus der Jugendherbge in Lijiang. Wenn das auch nicht klappt muessen wir alles wieder runter ins Tiefland bis fast nach Kunming (Partnerstadt von Zuerich uebrigens) und dort den Zug oder Flugzeug nach Chengdu nehmen. Das wuerde mir extrem stinken. So hoffe ich, dass es Morgen klappt.

Warum uebrigens Chengdu? Weil am 30. Juli von dort aus der Flug nach Yinchuan in der Provinz Ningxia geht. Dort gehts ab in die Wueste wo wir am 1. August abends um ca. 18 Uhr die totale Sonnernfinsternis erleben moechten! Bin gespannt. Es heisst auch, dass Ningxia die wenigst-touristische Provinz Chinas ist. Mal schauen.

So genug fuer heute. Ist schon nach Mitternacht und ich muss ins Bett. Morgen um 8 Uhr muessen wir los, eine rund 8 stuendige Busfahrt in die Berge steht uns bevor. Leider gibts wieder keine Fotos weil mir das einfach viel zu umstaendlich ist auf einem Chinesischen Computer (wo ist das Menu um die Bildgroesse zu reduzieren???) und das raufladen auf diesen Schneckenleitungen geht ewig... Sorry...

Donnerstag, 17. Juli 2008

Essen in China

Es begann sehr schlecht und wurde immer besser! Wer sich an meinen Blog-Eintrag zur Beijing Night Show oder ans Konferenz-Dinner erinnert weiss, dass das Essen rund um die Konferenz einfach nur schlecht war. Fade, sehr sehr fleischlastig, lieblos, vermutlich mit dem Wunsch den Essgewohnenheiten aller internationalen Gaeste gerecht zu werden. Und das geht nicht... Zwar war ich zwei, drei Mal mit Susanne & Co. essen gegangen und das war gar nicht schlecht aber trotzdem: Peking Zero Points!

Shanghai war dann schon ein bisschen besser. An einem Abend gingen wir mit Simon in ein relativ gutes Restaurant doch auch hier fehlte der Biss, die Schaerfe von der man immer wieder hoert. Sehr gut war auch der kleine Nudelladen gleich um die Ecke von Daniels Wohnung. Fuer 4 Yuan gabs eine fette Portion frischgemachter Noodlesoup. Und man konnte dem Koch gleich zuschauen wie er aus einem Klumpen Teig wie mag Nudeln macht. Das ist so wie wenn man einem guten Pizzayolo zuschaut wie er ohne Wallholz aus einem Klumpen Teig einen runden Pizzaboden macht indem er den Teig x-mal durch die Luft wirbelt. Nur ein bisschen besser, denn aus einem Klumpen Teig haarduenne, gleichmaessige Nudeln zu machen und diese in hohem Bogen in einen Topf siedendes Wasser zu schmeissen ist irgendwie cooler. Leider war ich ein bisschen zu vorsichtig, der erste Tag von Josiahs China-Reise, da will man nicht gleich etwas im Nudelstand um die Ecke einfangen. Aber es war grundlos, keine Beschwerden bei niemandem (nicht so bei Simon dem irgendwas im Essen vom Vorabend oder in den Suessigkeiten die er am Bund kaufte nicht gut bekam und den es drei Tage ins Bett legte...).

Das beste Essen in Shanghai war dann aber im teuren (rund 400 Yuan fuer drei, man vergleiche mit oben wobei 10 Yuan etwa 1 Euro sind) Nobelrestaurant das "Yunnan Fusion Food" oder so aehnlich anbot. Zum Apero gabs Mango-Margaritas und andere Drinks mit Chile und Salz und es war saugut. Und so gings weiter: Abendteuerliche Kombinationen aber sehr lecker. Lost World oder Lost Empire oder Lost irgendwas hiess das Lokal.

Mittlerweilen sind wir in Lijiang (Provinz Yunnan) angekommen. Hier ist man Tibet schon sehr nah (was sich im Essen auch wiederspiegelt) und das lokale Volk der Naxi hat ein paar extrem feine Speisen auf Lager. Mit geroestetem Ziegenkaese, Kartoffelbrot und anderen feinen Sachen. Und nochmals ein bisschen schaerfer. Josiah protestierte zwar noch immer es sei zuwenig scharf aber ich musste mir schon die Schweissstirn abputzen und die Nase "schnuetze", ein Zeichen, dass es gut kommt mit der Schaerfe. Und bald sind wir ja in Sichuan, die Provinz bekannt fuer den "Hot Pot" und auch sonstige Speisen am oberen Ende der "Scharfheitsskala". Alles wird gut. Ein lauer Anfang aber es wurde immer besser im Bezug aufs Essen.

Wer Chinesisches Essen nicht kennt (ich mein CHINESISCHES Essen, nicht ein Essen in einem Chinesischen Restaurant in Zuerich...): Es ist erstens unglaublich divers und abwechslungsreich (so viel Gemuese das ich noch nie gesehen hab... Gibts ueberhaupt Deutsche Namen fuer diese Sachen? Und erst die vielen Tofu-Arten...!) und zweitens bestellt man immer viele Sachen und ist dann von allem. Das macht es noch besser. Das heisst, im Gegensatz zum Rest der Welt wo man nur fuer sich einen Teller irgendwas bestellt und dann sozusagen damit feststeckt wenn man es nicht gern hat, bestellt man in China viele Sachen (meist Anzahl Personen x 2 = Anzahl bestellte Gerichte), probiert von allem und isst was man gerne hat. Super Sache!

Viele von Euch waren ja auch in China. Was waren Eure Erfahrungen? Was sollten wir auf keinen Fall verpassen? Was unbedingt auslassen? Etwas weiss ich schon: Stinktofu. Ecklig, igitt :-)

Dienstag, 15. Juli 2008

Skifahren in Shanghai

Josiah ist ja jetzt hier und entsprechend ist auch unser Programm: Heute Morgen gingen wir skifahren in Shanghai (yeah, Ökosau!!!) und Josiah hat mit seinen Sprüngen natürlich voll abgerockt, dieser elende Poser. Nachmittag war dann Wasserpark angesagt, davon gibts für einmal keine Bilder, aber ihr wisst ja wie das aussieht. Für die die es nicht wissen, es sah ungefährt so aus. Wer meinen ersten Film nicht gesehen hat zum Thema China: hier hats immer und überall viele Leute (ausser in der Skihalle :-)



Gestern hingegen war Sightseeing angesagt: Einerseits sind wir mit Daniel durch die engen Gassen und kleinen Märkte Shanghais gezogen. Nichts für zartbeseitete, da werden auch Frösche, Schlange und andere Tiere leben verkauft bzw. lebend in kochendes Wasser geschmissen... Andererseits die Touristenmeile The Bund, Nanjing Road, Blick nach Pudong etc. Bilder sagen bekanntlich mehr als Worte, deshalb hier ein paar Fotos.



Nanjing Road, The Bund, Pudong:



Wie schon in Lateinamerika oder in Indien muss Josiah auch hier in China für Fotos herhalten. Aber er macht das schon recht souverän :-)



Übrigens frage ich mich ob man Leute die Hühner in kochendes Wasser werfen als Sadisten verurteiln sollte oder ob das noch unter "andere Länder, andere Sitten" geht. Da ihr momentan eher faul geworden seid was Kommentare angeht wäre das die Gelegenheit mal wieder aktiv zu werden. Zum ansporn hier meine (provokative) Meinung: Als überzeugter Vegetarier seit mehr als 20 Jahre denke ich, dass der Schritt zum Nazi nicht mehr weit ist bei solchen Menschen. Wer so mit Lebewesen umgeht wird das früher oder später auch mit Menschen tun (Wer weiss wie er seine Frau behandelt? Oder seine kleinen Tochter?). Scheisse sowas...

Habt ihr eigentlich gemerkt, dass ich wieder einen Mac habe? Diesmal den von Daniel. Aber nur noch bis Morgen! Dann gehts ab in die Berge...

Sonntag, 13. Juli 2008

Shanghai Nightlife

Der letzte Tag in Beijing war ungewöhnlich schönes Wetter! Schade, dass ich gehen musste, hab die Stunde die mir blieb noch genutzt um das benachbarte "Birds Nest" bei Sonnenschein zu fotografieren.




Danach gings per Flug nach Shanghai. Weil irgendjemand nicht ins Flugzeug stieg mussten sie das Gepäck der Person suchen und das dauerte anderthalb Stunden. So nach einer Stunde hab ich mal aus dem Fenster geschaut und unter mir neben dem Flug Stand ein Haufen von vielleicht 40 oder 50 Koffern und 6 oder 7 Leute wild diskutierend und Ettiketten anschauend... Naja, irgendwann war ich dann auch in Shanghai und per Maglev (Magnetschwebebahn, die normalerweise 430 km/h auf dem Zacken hat aber abends "nur" noch 300 km/h... Janu...) und U-Bahn zu Daniel nach Hause. Bei Daniel wohne ich momentan, ein Deutscher der früher in der Schweiz wohnte und jetzt in Shanghai.

Und was tun in Shanghai an einem Samstag Abend wenn man um 5 Uhr morgens schon wieder aufs Taxi muss um Josiah im 1h entfernten Flughafen abzuholen? Sehr früh ins Bett oder das Nachtleben erkunden. Letzteres haben wir Daniel, Simon (ein Shanghaier der im Juni mal bei uns in Zürich zu besuch war) und seinen Kollegen.

Der Abend war ziemlich divers: Angefangen von einem Ballentines-gesponsrten Mode-Event (mit gratis Whiskey in homöopathischen Dosen...) über einen Alternativclub/-bar und bis hin zu den riesigen Tanztempeln LC und "Partyworld" war alles dabei (einmal schwul, einmal heti - der arme Simon, er machte sich Sorgen weil er Daniel und mich in einen chinesischen Schwulenclub schleppte, hehe... dabei sind die so brav hier! In Zürich diskutiert man über Dark Rooms und so, hier natürlich kein Thema! Und als sich zwei küssten meinte er: look, two man are kissing! Ja was denn sonst in einem Schwulenclub :-). Und die Musik ist genauso Scheisse wie in Zürich und sonst auf der Welt in solchen Mainstream-Discos und auch die Leute sind vom Stil her erstaunlich gleich, "Kosmopoliten" halt und austauschbar. Spannend hingegen war um 4:30 Uhr durch Shanghai nach Hause zu laufen und zu sehen wie viele Leute schon am arbeiten waren in den Gassen und in den Hausecken und an den Ständen.




Dann frühstücken, Taxi nach Pudong, warten, warten, warten, und irgendwann kam dann auch endlich mal Josiah :-)


Noch zwei Tage Shanghai, dann gehts endlich in die Natur und in die Berge. Juhui! :-) Wie ich die Berge, die Ruhe, die Natur, die Sonne und die frische Luft vermisse!!!