To bike or not to bike?
Ich möchte in diesem Beitrag einen Monat zurückschauen, nämlich auf das Wochenende vom 25. bis 27. September als es Josiah und mich nach Las Vegas an die Interbike zog. Seraina war für zwei Wochen nach Mexiko gereist um dort zu recherchieren und erste Befunde ihrer Doktorarbeit an einer Konferenz in Morelia zu präsentieren. So war es Josiah und mir selbst überlassen was wir machen wollten und wir entschieden uns fürs Schule schwänzen und nach Las Vegas gehen. Ganz wie man es von einem verantwortungsvollen Vater ja auch erwarten würde... Naja, ganz so leicht habe ich die Entscheidung nicht genommen bzw. ich hab sogar - gegen Empfehlung von "locals" die fanden man müsse niemanden fragen, wenn man das Kind aus der Schule nehme - die Lehrerin kontaktiert ob ich Josiah schon am Donnerstag an eine "wichtige Besprechung" mitnehme könne, denn ich sei alleine mit Josiah und könne ihn nicht gut zurücklassen. Etwas peinliche Formulierung, denn gleichentags hat Josiah die Lehrerin gefragt ob er an die Interbike Messe nach Las Vegas gehen könne. Natürlich ist die Interbike nicht einfach eine Messe sondern die grösste und wichtigste Zweiradmesse der Welt wo einfach alle anzutreffen sind und immer die neusten Produkte fürs kommende Jahr vorgestellt werden, aber ob das die Lehrerin auch so sah? Sie sah es auch so und fand es ok wenn Josiah einen Tag fehlte, insbesondere auch weil Josiah bis jetzt gar keine Probleme hat dem Unterricht zu folgen und weil es ihr scheinbar schon zu Ohren gekommen ist, dass Biken für Josiah alles bedeutet :-) Jedenfalls sind wir am Donnerstag Nachmittag gleich nach der Schule losgeblocht und sind abends im blinkenden Las Vegas angekommen. Erstaunlicherweise brauchten wir nur schon 2 bis 3 Stunden um überhaupt mal aus Los Angeles rauszukommen, für den viel viel längeren Teil durch die Wüste brauchten wir dann keine 3 Stunden mehr.


Interbike 2009

Die Interbike ist wirklich ein Sammelpunkt für alle und alles: Die freakigen Kleinfirmen, die in mühsamster Handarbeit ein paar Rahmen pro Jahr herstellen sind ebenso vertreten wie die Chinesen die versuchen Deals für Schiffsladungen voll Billigstkomponenten in Las Vegas zu verhökern. Die Rennveloszene, die Tourenfahren, die Alltagsfahrer, die Mountainbiker, die Dirtjumper, die BMX-er, einfach alle haben sie ihre Vertretungen an der Interbike und stellten die neusten Produkte fürs 2010 vor. Und natürlich immer die passenden Stars dazu. So traf Josiah praktisch alle seine Vorbilder, Cam McCaul, Andreu Lacondeguy, Darren Berrecloth, Robbie Bourdon, Graham Agassiz und wie sie alle heissen. All die Jungs die ich jeweils in Josiahs Bike Filmen habe durch die Luft wirbeln sehen waren dort und Josiah sprach sie alle mehr oder weniger selbstbewusst an und erhielt Handshakes, Autogramme und coole Photos.



Natürlich gingen wir immer wieder am Freeride Entertainment Stand vorbei wo der neuste und letzte der ultimativ hippen New World Disorder (NWD) Bikefilme vorgestellt wurde und immer wieder mal einer der Fahrer anzutreffen war. Teilweise teilten Josiah und ich uns auf, er frönte dem NWD 10 während ich staunte über die Bikes aus Bambus, aus Draht, mit Riemenantrieb und was es sonst noch so alles zu bestaunen gab. Am Schluss wurden wir noch zeugen einer abgefahrenen Grind-Session eines BMXlers der vor versammelter Fangemeinde kurzerhand zum WC runterslidete (und ich das Glück hatte ihn perfekt mit der Kamera zu erwischen). So verbrachten wir von 9 bis 18 Uhr fast 10 Stunden stehend und Kilometer ablaufend an der Interbike und ich war ziemlich fix und fertig als wir endlich im Hotel ankamen und aufs Bett hängen konnten...




Las Vegas by Night
Doch lange ausruhen lag nicht drin, denn es war Freitagabend und unsere letzte Nacht in Las Vegas. So gings auf Schusters Rappen noch ein paar Kilometer mehr durch Casinos den Strip runter, Flippern, Videogames und was es sonst noch für unter 21-jährige im Angebot gab, denn ich durfte mit Josiah zwar durch die Casinos gehen - die Fussgängerzone in Las Vegas verläuft praktisch Mitten durch die Casinos :-) aber wir durften nirgends stehenbleiben wo es nach Geldspiel aussah. Doch auch so gibts noch genug zu sehen, die Wassershow des Bellagio, der Vulkan des Mirage etc. Kurz vor Mitternacht fielen wir dann beide todmüde ins Bett und waren ziemlich glücklich über den erfolgreichen Tag der so gestresst und genervt begonnen hatte.
Bootleg Canyon in Boulder City, NV
Samstag war für uns der Tag an dem wir weiterziehen wollten. Nicht bevor wir noch das Pool ausgecheckt hatten, denn wir waren ja Mitten in der Wüste und es war schon morgens um 9 Uhr sicher weit über 30 Grad. Später sollte das Thermometer dann noch auf über 40 Grad ansteigen und so war es nichts als Normal den Tag mit einem kühlen Bad im Pool zu beginnen. Erstaunlich war, dass bereits zu dieser "frühen" Morgenstunde die Serviererinnen mit "Cocktails, Cocktails" auf den Lippen zwischen den Gästen ihre Runden machten. Sich um 9 Uhr im Pool mit betrinken beginnen, thats Las Vegas und so wars dann auch ok für uns auszuchecken und ab in Richtung Wüste zu fahren. Unser nächstes Ziel hiess: Bootleg Canyon, der legendärste Biker-Ort im Umkreis von vielen hundert Kilometern. Hier geht alles was Rang und Namen hat hin zum downhillen, dirtjumpen, cross-country fahren, die coolsten Bike-Filme werden hier gedreht und wenn man irgendwas mit Bike am Hut hat muss man einfach hierhin. Nur nicht im Sommer... Bei über 40 Grad, mitten in der Wüste... Bootleg Canyon ist bekannt als der Ort an dem die Bike-Stars überwintern, vor November ist hier eigentlich nicht viel los aber was will man machen, wir waren hier, eine knappe Stunde von Boulder City und seinem Bootleg Canony entfernt, wir mussten einfach dort hin, schliesslich hatten wir ja extra unsere Bikes mitgenommen!
Samstag war für uns der Tag an dem wir weiterziehen wollten. Nicht bevor wir noch das Pool ausgecheckt hatten, denn wir waren ja Mitten in der Wüste und es war schon morgens um 9 Uhr sicher weit über 30 Grad. Später sollte das Thermometer dann noch auf über 40 Grad ansteigen und so war es nichts als Normal den Tag mit einem kühlen Bad im Pool zu beginnen. Erstaunlich war, dass bereits zu dieser "frühen" Morgenstunde die Serviererinnen mit "Cocktails, Cocktails" auf den Lippen zwischen den Gästen ihre Runden machten. Sich um 9 Uhr im Pool mit betrinken beginnen, thats Las Vegas und so wars dann auch ok für uns auszuchecken und ab in Richtung Wüste zu fahren. Unser nächstes Ziel hiess: Bootleg Canyon, der legendärste Biker-Ort im Umkreis von vielen hundert Kilometern. Hier geht alles was Rang und Namen hat hin zum downhillen, dirtjumpen, cross-country fahren, die coolsten Bike-Filme werden hier gedreht und wenn man irgendwas mit Bike am Hut hat muss man einfach hierhin. Nur nicht im Sommer... Bei über 40 Grad, mitten in der Wüste... Bootleg Canyon ist bekannt als der Ort an dem die Bike-Stars überwintern, vor November ist hier eigentlich nicht viel los aber was will man machen, wir waren hier, eine knappe Stunde von Boulder City und seinem Bootleg Canony entfernt, wir mussten einfach dort hin, schliesslich hatten wir ja extra unsere Bikes mitgenommen!





Ab in die Berge: Big Bear
Nachdem wir das Glück hatten zweimal einen "guten Engel" zu finden der uns wieder rauffuhr war dann um 10 Uhr Schluss. Zu heiss, zu viel Sonne, zu extrem. Wir packten unser Zeugs ein und waren uns nicht einig wie es weitergehen sollte, denn Josiah hatte - jüdischer Feiertag sei Dank - am Montag auch noch frei. Hierbleiben oder schon zurück Richtung LA? Falls wir hier bleiben, was machen den ganzen Tag? Falls wir Richtung LA fahren, wo hin? Schlussendlich fuhren wir zurück nach LA und bogen bei "Lucerne Valley" ab in die Berge nach Big Bear. Diesen Winterskiort hatte ich bei meinem letzten Kalifornienaufenthalt vor 15 Jahren auch schon besucht und war damals begeistert von der angenehm kühlen Luft, den bewaldeten Hügeln und dem schönen See. Wir fuhren einen Tag lang durch die Wüste und erreichten gegen Abend die Berge um dann im Dunkeln am Big Bear Lake endlich unser Zelt aufschlagen zu können und unsere Subway-Sandwiche nun leicht fröstelnd - krass diese Temperaturgegensätze! - im Schlafsack auf 2000m zu verschlingen.

Nachdem wir das Glück hatten zweimal einen "guten Engel" zu finden der uns wieder rauffuhr war dann um 10 Uhr Schluss. Zu heiss, zu viel Sonne, zu extrem. Wir packten unser Zeugs ein und waren uns nicht einig wie es weitergehen sollte, denn Josiah hatte - jüdischer Feiertag sei Dank - am Montag auch noch frei. Hierbleiben oder schon zurück Richtung LA? Falls wir hier bleiben, was machen den ganzen Tag? Falls wir Richtung LA fahren, wo hin? Schlussendlich fuhren wir zurück nach LA und bogen bei "Lucerne Valley" ab in die Berge nach Big Bear. Diesen Winterskiort hatte ich bei meinem letzten Kalifornienaufenthalt vor 15 Jahren auch schon besucht und war damals begeistert von der angenehm kühlen Luft, den bewaldeten Hügeln und dem schönen See. Wir fuhren einen Tag lang durch die Wüste und erreichten gegen Abend die Berge um dann im Dunkeln am Big Bear Lake endlich unser Zelt aufschlagen zu können und unsere Subway-Sandwiche nun leicht fröstelnd - krass diese Temperaturgegensätze! - im Schlafsack auf 2000m zu verschlingen.

Am Montag Morgen gabs dann wieder Diskussionen, denn die Bahn transportiert zwar Bikes, ist aber in der Zwischensaison nur Samstag/Sonntag geöffnet und heute ware ja Montag. So überredete ich Josiah schliesslich zu einer Cross Country Tour und obwohl (oder gerade weil?) ich mich in den Distanzen verschätzte und wir die ursprünglich geplante Tour dann abkürzen mussten, wars super schön in den Wäldern von Big Bear. Hätte es nicht schon geschneit dort anfangs Oktober, wäre ich zu gerne nochmals dorthin gegangen zum biken, denn Trails sind flowig und machen unglaublich Spass. Kein gehacke wie man es von den Alpen kennt sondern man "fliesst" (flow...) wirklich die Hänge runter, von einer Kurve zur nächsten, zwischen den Nadelbäumen hindurch mit viel Speed über den sandigen Boden fliegend. Super!
Tja und das wars dann auch schon von unserem (Inter-)Bike-Wochenende, denn wir mussten ja noch durch ganz Los Angeles und von der Hinreise hatte ich noch böse Erinnerungen.
Weitere Photos habe ich auf Facebook publiziert (nein man braucht kein Facebook-Account um die Fotos zu sehen, einfach auf den Link klicken!):
Und hier noch Videos von Josiah im Bootleg Canyon:Weitere Photos habe ich auf Facebook publiziert (nein man braucht kein Facebook-Account um die Fotos zu sehen, einfach auf den Link klicken!):